TikTok und die Datensicherheit: Mehr Rechenzentren für Europa
TikTok kämpft um das Vertrauen seiner Nutzer und der Regierungen. Mit dem “Project Clover” möchte das chinesische Unternehmen vor allem Bedenken beim Datenschutz begegnen. Durch Rechenzentren mit Standort in Europa soll das Vertrauen in die Datensicherheit gewährleistet werden.
Das TikTok-Verbot in den USA sorgt für Bewegung in Europa
Bereits jetzt ist TikTok in vielen Bereichen der amerikanischen Armee, aber auch in allen Bundesbehörden verboten. Grund dafür ist die fehlende Transparenz über den Zugriff auf die Daten. Die USA gehen davon aus, dass die chinesische Regierung bei Bedarf jederzeit auf die Daten des chinesischen Unternehmens zugreifen kann und somit auch US-Nutzerdaten in die Finger bekäme. Daher ist TikTok in vielen Bereichen verboten. Bisher ist dies in Europa noch nicht der Fall. Dennoch besitzt Europa eine deutlich strengere Verordnung zum Datenschutz, der sich TikTok nun verstärkt anpassen möchte. Unter anderem durch das “Project Clover”, welches für mehr Vertrauen bei den europäischen Nutzern sorgen soll.
Erste Rechenzentren in Europa nehmen in Kürze ihren Dienst auf
Aktuell lagern die Daten von Nutzern aus Europa entweder in den USA oder in Singapur. Doch im Rahmen von “Project Clover” möchte TikTok bereits in diesem Jahr damit beginnen, die Daten der Nutzer nach Europa zu holen und dauerhaft hier zu speichern. Ein erstes Rechenzentrum in Irland war bereits im Jahr 2020 angekündigt worden, soll indessen bis Ende des März in Betrieb genommen werden. Im vierten Quartal sollen zudem zwei weitere Rechenzentren sowohl in Irland als auch in Norwegen in Betrieb gehen. Die Übertragung der Daten soll bis zum Jahr 2024 vollständig abgeschlossen sein.
Neue Rechenzentren in Planung – so ist die Entwicklung
Zudem hat das Unternehmen bereits angekündigt, dass weitere Rechenzentren geplant seien. Somit könne das chinesische Unternehmen ByteDance, welches TikTok betreibt, der europäischen Vorgabe hinsichtlich des Datenschutzes entsprechen und Verbote oder auch Strafzahlungen abwehren. Ob sich durch diese Maßnahmen das Vertrauen auf Dauer stärken lässt, steht aktuell noch in den Sternen. Während die US-Regierung immer stärker darauf drängt, die App aus dem amerikanischen Markt zu verdrängen, kann sich das Unternehmen noch in Europa ausbreiten. Das Vertrauen von Nutzern und Regierungen ist daher eines der wichtigsten Ziele, welches sich ByteDance für die nächsten Jahre auf die Fahnen schreiben muss.
TikTok im beruflichen Zusammenhang – besser verzichten
Viele Unternehmen sind sich der potenziellen Reichweite und der Werbewirkung von TikTok durchaus bewusst und nutzen das Netzwerk aktiv für Eigenwerbung. Allerdings muss man sich auch vor Augen führen, dass man eben nicht gesichert sagen kann, was mit den Daten der Nutzer eigentlich geschieht. Daher ist es sinnvoll für die Betreuung von TikTok ein einziges Smartphone zu verwenden, welche für keine weiteren Firmen-Interna zugelassen ist. Auf die Geräte der Mitarbeiter sollte TikTok nach Möglichkeit überhaupt nicht installiert werden. So können Unternehmen das Netzwerk und dessen Reichweite nutzen und müssen sich dennoch keine Sorgen um die eigenen Daten machen. Was auf den eigenen TikTok-Kanal hochgeladen wird, kann jedes Unternehmen ja noch selbst bestimmen. Somit sind alle Anforderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit erfüllt.
Quelle: Pexels © / Manuel Geissinger